Vorwort von Kai Hackemann:
Mit diesem sich auf die Zeichnung und das Aquarell in weiterem Sinne konzentrierenden Bildband möchte ich insbesondere für meine Familie und für die mir nun schon über einen sehr langen Zeitraum treuen Freunde und Kunstfreunde eine Werkübersicht schaffen, durch die sie an meiner Lebensreise als Künstler teilnehmen können und in die sie im Bedarfsfall Arbeiten einsortieren können, die keinen Platz im Buch gefunden haben. Aus diesem Grund habe ich auch der Fülle Vorrang vor der Konzentration gewährt und zudem mit den Kinder- und Jugendwerken einen Bereich aufgenommen, der in sich auf das eher Ausgereifte eines künstlerischen Schaffens dokumentierenden Werkschauen normalerweise ausgespart bleibt. Die Möglichkeit dazu verdanke ich der liebevollen Sammelleidenschaft meiner Mutter Doris Faber. Sie hat nicht nur beinahe alles eingelagert, was jemals entstanden ist, sondern auch viele Blätter mit dem Entstehungsdatum versehen und somit das Nachzeichnen einer Chronologie vereinfacht. In diese Fülle war nachvollziehbarerweise selektierend einzugreifen.
Insbesondere die Übergangsjahre zwischen Jugend und frühem Erwachsensein sind so sehr von der Suche nach Orientierung geprägt, dass ich in einer Abbildung keinen über die reine Dokumentation hinausgehenden Wert erkennen konnte. Hier ist also eine bewusste Lücke entstanden, wie auch eine solche in dem Stadium des frühen Künstlertums zu verzeichnen ist; diese allerdings nicht aus fehlender Präsentationswürdigkeit, sondern aus Mangel an für den Druck verwertbaren Dokumentationen. Vor 1990 war die digitale Fotografie noch nicht auf dem Markt. Erst mit ihr war es aber möglich, im Atelier kostengünstig und schnell Reproduktionen zu erstellen, die im Laufe der weiteren Entwicklung auch den teuren Profi-Fotografen überflüssig machten. Ohne diese mittlerweile ausgereifte Technologie aber hätte dieses Buch alleine schon aus logistischen Gründen nicht entstehen können, denn viele Arbeiten haben weit weg von Düsseldorf eine neue Heimat gefunden. Auf die Wiedergabe aufwändig gerahmter Arbeiten musste aus nachvollziehbaren Gründen ohnehin verzichtet werden. Allen jenen Eigentümern, die mitgeholfen haben, indem sie mir Abbildungen haben zukommen lassen, sage ich hier ein herzliches Dankeschön.
Peter Jung und seine Mitarbeiter Anton Hauck und Dirk Ruschke alias Moz haben die Durchführung dieses Projekts in einer kritischen Situation übernommen und maßgeblich zu seinem Erfolg beigetragen.
Gerhard van der Grinten, der meine Arbeiten schon sehr lange kennt, hatte nach den zwei Veröffentlichungen des Jahres 2021 (dem Ausstellungskatalog für „Von Kronberg nach Atlantis“ mit einem Text von Dr. Ingrid Ehrhardt und dem Bildband „Email – eine alte Kunst für neue Bilder“ mit einem Text von Prof. Ullrich Hellmann) bedenkenlose Bereitschaft signalisiert, für ein nächstes Projekt als Autor zur Verfügung zu stehen. Seine empathische Sicht auf Kunst und seine differenzierte und kraftvolle Sprache schienen mir wie geschaffen für diesen ausgesprochen persönlichen Blick auf mein Werk. Ihm ist es zu meiner großen Freude gelungen, die vielen Stränge meines Schaffens in ihren Quellen, Eigenheiten und Wechselbeziehungen erhellend darzustellen.
Juli 2022
Kai Hackemann, “ZEICHNUNGEN UND WASSERFARBEN 1963 – 2021”, mit einer Zueignung an den Künstler von Gerhard van der Grinten “Fantastische Erscheinungen eines Themas“
ISBN 978-3-9824124-0-5 50 € (zzgl. Porto-/Versandkosten)
340 Seiten mit ca. 300 Abbildungen, Hardcover, Fadenheftung, Auflage 150